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Leica präsentiert die neuesten Arbeiten von Jacob Aue Sobol auf der Photo London 2017

© Jacob Aue Sobol, From the series_Road ofBones, Yakutsk, Yakutia 2016

Zum zweiten Mal in Folge ist die Leica Camera AG offizieller Partner der Photo London. Die Messe findet 2017 zum dritten Mal statt und blickt bereits auf zwei sehr erfolgreiche Jahre zurück – sie gilt als Fotografie-Messe von Weltrang. Sammler und Fotografie-Enthusiasten dürfen sich auf beeindruckende Meisterwerke zeitgenössischer und historischer Fotografie freuen, die von 87 der weltweit führenden Galerien im Rahmen der Photo London (18. – 21. Mai 2017) präsentiert werden.

 

Leica Camera zeigt im Rahmen der Photo London 2017 die neusten Arbeiten des dänischen Magnum-Fotografen Jacob Aue Sobol. Die bisher unveröffentlichten Aufnahmen unter dem Titel „Road of Bones“ beinhaltet beeindruckende Fotografien, aufgenommen an einsamen und desolaten Orten wie Jakutien in Russland.

 

Jacob Aue Sobol hat alle Schwarz-Weiß-Fotografien mit der Leica M aufgenommen. Der individuelle Stil Sobols und seine einprägsame visuelle Sprache machen die Aufnahmen unverwechselbar. Die Bilder sind zudem besonders ausdrucksstark und verfügen über eine kontrastreiche Anmutung, die in den tiefen, fast üppigen Schwarztönen der Fotografien zum Ausdruck kommt.

 

Sobols Aufnahmen zeigen die Kolyma-Fernstraße R504, bekannt für ihre grausam dunkle Vergangenheit, in der Tausende von Gulag-Häftlingen in den repressiven Zeiten der Sowjetunion vor Erschöpfung starben und deren Skelette noch heute unter der Straße begraben liegen. Sobol dokumentiert diese öde Landschaft und ihre Menschen und erzählt die Geschichte einer Gemeinschaft in einer der kältesten Regionen der Welt – die Bilder wurden unter extremen Bedingungen bei Temperaturen von bis zu –60 Grad Celsius aufgenommen.

 

Jacob Aue Sobol über sein Projekt: „Im April 2016 begab ich mich auf Reisen, um die Bewohner einiger isolierter sibirischer Gemeinden aufzusuchen, deren Entstehung in die dunkelste Phase der russischen Geschichte fällt. Von 1932 bis 1953 wurden Millionen von Opfern des Sowjetregimes in sibirische Zwangsarbeitslager verbannt. Eines der größten Bauprojekte des Gulag war die 2031 km lange Kolyma-Fernstraße. Errichtet von Gefangenen, die sich buchstäblich zu Tode arbeiteten, verbindet diese Verkehrslinie Magadan mit seinem gebirgigen Hinterland. Zweck war die Erschließung der Region für den Goldabbau. Die Leichen verstorbener Gefangener wurden wegen des Permafrostbodens häufig direkt in das Straßenbett eingelassen, was der Straße ihren berüchtigten Zweitnamen „Straße der Knochen“ einbrachte. Wer auf dieser Fernstraße fährt, bewegt sich durch eine überwältigend schöne Landschaft und ist sich doch der Skelette unter der Fahrbahn schmerzlich bewusst.“

 

In der Ausstellung „Road of Bones“ zeigt Sobol das Elend der Straße, an der weit verstreut verlassene Dörfer liegen. „Jede dieser Städte und jedes dieser Dörfer beherbergte einst ein Gefangenenlager, und selbst heute fühlen Besucher die dunkle Atmosphäre des Ortes. Ohne den Goldabbau und die Sklavenarbeit des Gulag bestünde die gesamte Region bis heute aus nichts anderem als unberührter Natur. Einige alteingesessene Völker und das Wild in den Wäldern wären die einzigen Bewohner. Der Ferne Osten Russlands ist eine der unwirklichsten Regionen, die Menschen je betreten haben“, so Jacob Aue Sobol.

 

„Es ist eine großer Ehre für uns mit Jacob Aue Sobol zusammenzuarbeiten und sein Projekt „Road of Bones“ im Rahmen der Photo London erstmals der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen. Die Authentizität und Emotionen, die diese Bilder vermitteln, spiegeln die Seele ihrer Protagonisten wider und prägen sich tief ins Gedächtnis ein. Leica steht für herausragende Fotografie, die das innerste Wesen dessen, was sie abbildet, zu erfassen vermag – diese Arbeiten sind ein perfektes Beispiel dafür. Sie führen uns auf sensible Weise die erschütternde Geschichte dieses praktisch vergessenen Ortes vor Augen und zeigen die heutige raue Realität Jakutiens, die durch Sobol ins Zentrum der Aufmerksamkeit eines breiten Publikums gerückt wird“, betont Karin Rehn-Kaufmann, Art Director und Chief Representative Leica Galleries International

 

Die Ausstellung wird im Navy Board Room in Somerset House zu sehen sein. Zudem gibt es eine Reihe von Vorträgen und Signierstunden:

 

Jacob Aue Sobol signiert sein Buch (in der Leica Lounge im Navy Board Room)

·         Freitag, 19. Mai, 15.00–16.00 Uhr

·         Samstag, 20. Mai, 14.00–15.00 Uhr

·         Sonntag, 21. Mai, 15.00–16.00 Uhr

 

Biografie: Jacob Aue Sobol (Fotograf)

Jacob Aue Sobol wurde 1976 in Kopenhagen, Dänemark, geboren. Nach seinem Studium an der Europäischen Filmhochschule wurde er 1998 in die Fatamorgana, die dänische Schule für dokumentarische und künstlerische Fotografie, aufgenommen. Dort entwickelte er seinen einzigartig expressiven Schwarz-Weiß-Stil, den er seither immer weiter entwickelt und verfeinert hat. Sobols Arbeiten wurden für den Fotografie-Preis der Deutschen Börse nominiert, und seine Guatemala-Serie wurde mit dem ersten Preis des World Press Photo Award 2006 ausgezeichnet in der Kategorie Geschichten des täglichen Lebens. Für sein Buch,I, Tokyo, erhielt Sobol 2008 den Leica European Publishersʼ Award. Danach setzte er seine Arbeit in Bangkok und Kopenhagen fort und konnte sein Werk weltweit in zahlreichen Ausstellungen einem breiten Publikum vorstellen.     
 

© Jacob Aue Sobol, From the series_Road ofBones, Yakutsk, Yakutia 2015

Über die Photo London

Die Photo London wurde ins Leben gerufen, um London ein internationales Fotografieereignis zu geben, das ihrem Status als globale Kulturhauptstadt gerecht wird. Erstmals 2015 ausgerichtet, hat sich die Photo London bereitszu einer Fotografiemesse von Weltrang und als Katalysator für die dynamische Fotoszene von London etabliert. Von den etablierten Museen der Hauptstadt über ihre Auktionshäuser sowie großen und kleinen Galerien bis zu den kreativen Communities von East End und South London nutzt die Photo London das außerordentliche kreative Talent der Stadt, um die führenden Fotografen, Kuratoren, Aussteller und Händler sowie die Öffentlichkeit zusammenzubringen und die Fotografie zu feiern, das Medium unserer Zeit. Die Photo London 2017 widmet sich vermehrt dem Thema „Discovery“. Sie schafft damit, erstmals kuratiert von dem Kunstberater und Kurator Tristan Lund, eine Plattform zur Präsentation neuer Galerien, Verlage und Künstler.