FOTOCULT MAGAZIN

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Leica Camera überreicht die Leica S1 an das Deutsche Museum die legendäre Scannerkamera aus dem Jahr 1996 wird Teil der künftigen Ausstellung Foto + Film.

Am 1. Juni überreichten Dr. Andreas Kaufmann, Mehrheitseigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG, und Dr. Volker Zimmer, Abteilungsleiter Digital Imaging und Mitbegründer des Leica S-Systems, dem Generaldirektor des Deutschen Museums, Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl sowie der Kuratorin der Ausstellung Foto + Film, Dr. Cornelia Kemp, die Scannerkamera Leica S1 zur Ergänzung der Sammlung historischer foto- und filmtechnischer Geräte.

 

Die Leica S1, die in erster Linie im Repro-Bereich eingesetzt wurde, war die erste hauseigene digitale Kamera der Leica Camera AG und damals ihrer Zeit weit voraus. Die legendäre Scannerkamera, die im Rahmen der photokina 1996 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, besaß eine dreifach lineare Farb-CCD-Zeile mit 5140 x 5140 Pixeln, die mittels Vollschrittmotor über die Bildebene bewegt wurde. Diese Technologie kam ohne die in Chipkameras übliche Matrix-Interpolation aus und erfasste jeden Bildpunkt in Rot, Grün und Blau, so dass nahezu 79 Millionen Bildinformationen zu einem 26 Megapixel-Bild mit einer beeindruckenden Farbabbildung zusammengesetzt wurden. Die Leica S1 konnte dank mehrerer Adapter an zahlreiche Objektive angeschlossen werden, unter anderem Kleinbild-, Mittelformat- sowie Großformatobjektive. Darüber hinaus verfügte sie über einen mit einem riesigen Prisma ausgestatteten eingebauten Sucher, der einen Schrägeinblick auf ein seitenrichtiges Bild auf einer Gittermattscheibe ermöglichte. Die Datenübertragung zwischen Kamera und PC erfolgte über ein Lichtleiterkabel mit bis zu 25 Metern Länge. Die zwischen 1996 und 2001 produzierte Kamera wurde in vier Varianten ausgeliefert, als S1, S1 Pro, S1 Alpha sowie S1 HighSpeed und im Bereich Museumsfotografie, Reproduktion, wissenschaftliche Fotografie und Dokumentation eingesetzt.

 

Die Leica S1 wird nun die einzigartige Sammlung foto- und filmtechnischer Geräte des Deutschen Museums in München ergänzen. Die große Ausstellung Foto + Film präsentiert ab 2019 einen umfassenden Überblick von der Entstehung der analogen Aufnahmetechnik bis zur modernen, digitalen Film- und Fotoausrüstung und gliedert sich in vier Bereiche, die die Aufnahme- und Wiedergabetechnik, die fotografische Verarbeitung sowie die Kinematographie umfassen.  Rund 600 Exponate auf einer Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern entführen den Besucher in die Welt der Foto- und Filmtechnik von 1839 bis in die Gegenwart. Die außergewöhnliche Vielfalt der über 100 Jahre alten Sammlung gewährt umfangreiche Einblicke in den faszinierenden Kosmos der Foto- und Filmgeschichte. Von historischen Raritäten, wie der Brieftaubenkamera, bis zur modernen Digicam wird sowohl dem technikbegeisterten Profifotografen als auch dem Laien ein interessantes und abwechslungsreiches Spektrum an Exponaten geboten.

 

Die Ausstellung wird derzeit im Rahmen der Modernisierung des Deutschen Museums überarbeitet und aktualisiert. Ende 2019 wird die Ausstellung wiedereröffnet – mitsamt ihrem neuen Schmuckstück, der Leica S1.