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Bruce Davidson erhält den Leica Hall of Fame Award 2018

© Bruce Davidson

Der amerikanische Fotograf Bruce Davidson wird am 15. Juni 2018 von der Leica Camera AG mit dem Leica Hall of Fame Award ausgezeichnet. Ihm zu Ehren werden Auszüge aus seinem umfassenden Lebenswerk im Rahmen einer großen Ausstellung vom 15. Juni bis zum 9. September 2018 in der Leica Galerie Wetzlar der Öffentlichkeit präsentiert.  

Viele Bildserien von Bruce Davidson haben sich längst in den Kanon der wichtigsten Reportagen und Bestandsaufnahmen des Lebensalltags in den USA eingeschrieben. Ob „Brooklyn Gang“, „East 100th Street“, „Subway“ oder die Geschichte über den kleinwüchsigen Zirkusclown: Diese Fotografien berühren damals wie heute. Ohne Zweifel ist Bruce Davidson kein typischer Bildjournalist, der für tagesaktuelle Sensationen arbeitet, vielmehr schafft er es, in seinen sensiblen Portraitserien dem Betrachter oft erstaunliche Einsichten in ansonsten verschlossene Milieus zu eröffnen.

Bruce Davidson blickt dieses Jahr auf ein über sieben Jahrzehnte währendes Lebenswerk zurück. Zu fotografieren begann er bereits mit zehn Jahren. 1954 kaufte er sich seine erste Leica M3. 1958 wurde er jüngster Associate bei Magnum, um bereits ein Jahr später festes Mitglied der Agentur zu werden. Interesse am Leben und ein offener Blick auf die Umwelt bilden die Grundlage für seine herausragende Arbeit, während Vertrauen und Respekt für ihn essentielle und notwendige Konstanten sind und ihn somit als einen führenden Vertreter einer humanistisch geprägten Fotografie auszeichnen.

„Die Mischung aus Nähe und Distanz, Neugier und Lässigkeit, Dokumentation und persönlicher Sicht und Anteilnahme lässt den Betrachter bis heute nicht los. Und doch ist das Geheimnis seiner Bilder damit noch nicht in allen Facetten erfasst. Vielleicht ist genau das der entscheidende Grund, sich seinen Werken immer wieder widmen zu können. Mit dem Leica Hall vom Fame Award ehren wir Bruce Davidson nun für sein Lebenswerk sowie sein unermüdliches und gleichermaßen herausragendes Engagement als Fotograf“, erklärt Karin Rehn-Kaufmann, Generalbevollmächtigte Leica Galerien International.

Seine Bedeutung als Chronist zeigen insbesondere auch Davidsons Aufnahmen der amerikanischen Bürgerbewegung, die sein Werk ab den 1960er-Jahren bestimmten. Für ihn waren die Auseinandersetzungen ein Schock, war er doch im Mittleren Westen aufgewachsen und lebte im deutlich liberaleren New York. Mit der persönlichen Erfahrung, die er während zahlreichen Reisen und Reportagen gewann, wurde seine Arbeit politischer. Der historische Wert seiner Aufnahmen ist unschätzbar, doch dessen Bedeutung wurde spät bekannt: Erst 2002 dokumentierte ein umfassender Bildband „Time of Change: Civil Rights Photography 1961-1965“ sein Engagement.

Bruce Davidson, geboren am 5. September 1933 in Illinois, lebt in New York und begann als Zehnjähriger zu fotografieren. Im letzten Highschool-Jahr gewann er den Kodak National Award in „Tierfotografie“. 1951-1954 studierte er am Rochester Institute of Technologie, Laborant bei Eastman Kodak. 1955 absolvierte er ein Studium an der Yale University School of Design. Er ist seit 1959 Magnum-Vollmitglied. Seine erste Einzelausstellung wurde 1963 im MOMA, New York, gezeigt. Ab 1966 entstand sein Projekt „East 100th Street“. Er wurde bereits mit zahlreichen Awards ausgezeichnet.

© Bruce Davidson

 

Leica Hall of Fame Award

Der Leica Hall of Fame Award steht in der Tradition früherer Auszeichnungen der Leica Camera AG und wurde 2011 ins Leben gerufen, um herausragende Fotografen zu ehren, die sich um das Genre Fotografie und die Marke Leica besonders verdient gemacht haben.Bisherige Preisträger sind Steve McCurry, Barbara Klemm, Nick Út, René Burri, Thomas Hoepker, Ara Güler, Joel Meyerowitz und Gianni Berengo Gardin. Weitere Informationen unterwww.leica-camera.com

© Bruce Davidson