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41. LEITZ PHOTOGRAPHICA AUCTION

15.000 Euro für den guten Zweck und heiß umkämpfte Militärkameras

Zweimal im Jahr lädt das Auktionshaus Leitz Photographica Auction zur gleichnamigen Versteigerung von Fotografien, Vintage-Kameras und -Kamerazubehör ein. Im Rahmen der 41. Ausgabe, die am 26. November im Wiener Hotel Bristol stattfand, lieferten sich Bieter aus aller Welt intensive Wettbewerbe um Raritäten und Sammlerstücke aus der Welt der Fotografie. Auf besonders großes Interesse stießen dabei – neben einer Bildserie von Marilyn Monroe aus dem Jahr 1949, die für die Wohltätigkeitsorganisation „Licht ins Dunkel“ versteigert wurde – eine Reihe von Militärkameras aus dem Hause Leica, die teils das 18-fache ihres Schätzpreises einbrachten.

Unter Experten ist die zweimal im Jahr stattfindende Leitz Photographica Auction als weltweit renommierteste Versteigerung für Vintage-Kameras und historisches Kamera-Zubehör bekannt. Ein halbes Jahr nach der 40. Jubiläumsauktion samt Weltrekord für die teuerste Kamera aller Zeiten kehrte die Auktionsreihe nun ins Hotel Bristol nach Wien zurück. Erstmals seit drei Jahren wurden dabei auch wieder seltene Fotografien versteigert – darunter auch eine Serie aus drei Editions-Prints der jungen Marilyn Monroe. André de Dienes, legendärer Chronist der High Society im Hollywood der Fünfziger bis Siebziger, lichtete die damals noch unbekannte Schauspielerin im Jahr 1949 am Strand von Tobay Beach (Long Island) ab. Die Bildserie wurde als Charity Los gestiftet und fand bei einem Schätzpreis von 4.000 bis 8.000 Euro letztlich für 15.600 Euro (inklusive Premium[1]) einen neuen Besitzer.

„Bei jeder Versteigerung stellen wir ein Exponat für den guten Zweck zur Verfügung“, erklärt Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leica Camera Classics aus Wien, der sich für die Organisation der Leitz Photographica Auction verantwortlich zeichnet. „Die drei Editions-Prints von Marilyn Monroe sind bemerkenswert, da die spätere Filmdiva hier noch völlig unbeschwert für die Kamera posiert. Vom Kummer späterer Tage ist hier noch nichts zu sehen. Der Erlös aus der Versteigerung der Bildserie geht zur Gänze an ‚Licht ins Dunkel‘.“

Wettstreit um Leica Kameras aus Militärbesitz

Ebenso traditionell gilt die Leitz Photographica Auction als Gradmesser für Entwicklungen auf dem Vintage-Kamera-Markt. Als besonders beliebt erwiesen sich in den letzten Jahren Leica Kameras in Schwarzlack. Die Preise für die „black paints“ stiegen kontinuierlich. Während sich dieser Trend auch bei der 41. Ausgabe der Auktion fortsetzte, standen diesmal jedoch vor allem Kameras aus Heeresbestand im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Besondere Bieterwettstreite entbrannten um zwei Kameras, die vom britischen Militär verwendet wurden. Die Leica IIIa British Marine (Seriennummer 198047) war im Vorfeld lediglich auf 1.600 bis 2.000 Euro geschätzt worden, erzielte schließlich aber einen Preis von 43.200 Euro (inklusive Premium). Ein online mitsteigender Bieter und ein per Telefon zugeschalteter Interessent lieferten sich ein hochspannendes Duell um den Fotoapparat aus dem Jahr 1936. Ein Gefecht dieser Art entwickelte sich auch beim folgenden Los (einer Leica Standard British Navy 'Admiralty NP‘ Seriennummer mit der Seriennummer 277758), das – ausgehend von einem Schätzpreis von 4.000 bis 5.000 Euro – für 36.000 Euro (inklusive Premium) versteigert wurde. „Die kennen sich! Da geht es gar nicht um die Kameras“, scherzte Auktionator Wolfgang Pauritsch, bevor er den finalen Zuschlag gab.

Es war eine weitere Militärkamera, die für den höchsten Preis des Tages sorgte. Die M4 Olive Bundeseigentum, geschätzt auf 300.000 bis 350.000 Euro, brachte 540.000 Euro (inklusive Premium) ein. „Für eine grüne M4 wurde noch nie eine solch hohe Summe bezahlt“, so Alexander Sedlak. „Es dürfte sich um die teuerste Militärkamera handeln, die je versteigert wurde.“

Mehr Infos unter: www.leicashop.com und www.leitz-auction.com/auction/de/home