FOTOCULT MAGAZIN

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Das Kunst Haus Wien präsentiert sein Programm

Museum steht 2023 im Zeichen nachhaltiger Modernisierung

Sanierung, Outreach-Projekt CLOSE(D), Klima Biennale Wien: Das KUNST HAUS WIEN startet unter der Direktion von Gerlinde Riedl einen Modernisierungsprozess und widmet sich in seinem Programm dem vielschichtigen Verhältnis Mensch-Natur und der brennenden Klimafrage; Ausstellungen beleuchten die Nachhaltigkeit des ewigen Moments und erzählen von träumenden Bäumen.

Als Höhepunkt des Ausstellungsreigens zum Schwerpunkt Fotografie zeigt das KUNST HAUS WIEN ab 9. März MINING PHOTOGRAPHY. Der ökologische Fußabdruck der Bildproduktion und sucht damit bewusst eine kritische Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit der Fotokunst und ihrer Erzeugung. In der multimedialen Installation The SONNENSCHEIN Rhapsodies rückt das Künstlerduo Böhler & Orendt im Projektraum/ Innenhof ab 23. März das Leben von Bäumen und ihre zentrale Bedeutung für unser globales Ökosystem in den Fokus. Das KUNST HAUS WIEN leitet damit über in die schwerpunktmäßige Auseinandersetzung von Kunst mit ökosozialen Zukunftsfragen.

Gerlinde Riedl, Direktorin des KUNST HAUS WIEN: „Erneuerung der Gebäudetechnik, Neuaufstellung der Hundertwasser Ausstellung, ein künstlerisch-ökologisches Outreach-Programm und die Vorbereitung einer Wiener Klima Biennale - wir haben uns für das KUNST HAUS WIEN im Jahr 2023 viel vorgenommen. Und doch ist es wenig gemessen an dem brennenden Thema, dem alle Aktivitäten des Hauses in Zukunft noch stärker gewidmet sein sollen: der Auseinandersetzung mit der Klimakrise und ihren Folgen. Wir wollen im KUNST HAUS WIEN die Kraft der Kunst mobilisieren, um die Menschen zur Klimafrage auch emotional zu erreichen und sie dazu ermutigen, sich von Resignation und Ohnmacht im Zusammenhang mit der Klimakrise zu befreien und ihrem eigenen Mut und ihrer Handlungsfähigkeit zuzuwenden.“

Das Programm des KUNST HAUS WIEN widmet sich künftig noch stärker dem vielschichtigen Verhältnis Mensch-Natur: Ausgehend von den künstlerischen und ökologischen Visionen des Museumsgründers Friedensreich Hundertwasser werden aktuelle Fragen zu Klimakrise, Biodiversität und Zukunft verhandelt - in zeitgenössischen Ausstellungen, partizipativen Vermittlungsformaten oder Outreach Programmen - im lokalen Wirkungsbereich, mit internationaler Strahlkraft. Als Ort der Begegnung praktiziert das KUNST HAUS WIEN eine niederschwellige Herangehensweise an Kultur und sucht den Austausch mit anderen Disziplinen und Akteur:innen. Nachhaltigkeit gilt als Leitprinzip - im ökologischen wie im sozialen Sinn, auf programmatischer Ebene als auch im operativen Betrieb.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die bauliche und technische Sanierung des Gebäudes: Im KUNST HAUS WIEN soll ein zukunftsorientiertes Energiekonzept umgesetzt werden, das dem Nachhaltigkeitsanspruch eines Grünen Museums entspricht. Geplant ist die Installation einer alternativen Wärme- und Kälteversorgung mittels Geothermie. Das Projekt wird ab Sommer 2023 gemeinsam mit der Wien Holding und dem Immobilieneigentümer, der Kunsthaus Wien Liegenschaftsverwertungs & -verwaltungs GmbH, umgesetzt.

Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke: „Das KUNST HAUS WIEN ist für die internationale Strahlkraft Wiens von großer Bedeutung. Das verdankt es seiner Ausstellungstätigkeit, aber auch seiner architektonischen Besonderheit. Friedensreich Hundertwasser ließ bereits vor Jahrzehnten viele ökologische Visionen in sein Baukonzept einfließen – und doch haben sich die Anforderungen an ein nachhaltiges Museum seitdem geändert. Durch die Sanierung wollen wir die Bedeutung des Hauses für die Stadt in Zukunft sichern und das Wirken Hundertwassers als Umwelt- und Kreislaufpionier international noch stärker bekannt machen.“

Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft: „Fragen der Nachhaltigkeit und Ökologie ins Zentrum zu stellen und damit auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu reagieren, ist eine Neupositionierung des KUNST HAUS WIEN, die ich begrüße, auch weil sie ganz dem Geist von Museumsgründer Friedensreich Hundertwasser verpflichtet ist. Erweitert wird dieser Fokus auch von der neu begründeten Klima Biennale Wien: vom Museum aus in die ganze Stadt ausstrahlend, bietet sie drängenden Zukunftsfragen und den damit verbundenen Appellen aus der Gesellschaft ein sichtbares Forum, was mir sehr wichtig ist. Ich bin der Überzeugung, dass nur durch die Kooperation der Vielen zu neuen Lösungen zu gelangen ist, daher freut es mich, dass die Klima Biennale Wien die Grenzen zwischen den Disziplinen Kunst und Wissenschaft überschreitet und Barrieren abbaut.“

Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding: „Ich freue mich sehr, dass eine Einigung zur Gebäude-Modernisierung im KUNST HAUS WIEN erzielt werden konnte und wir im Juni mit dem dringend notwendigen Prozess der technischen Sanierung starten. Der WIEN HOLDING ist es ein großes Anliegen, dieses für die Stadt Wien so wichtige Haus für die Zukunft fit zu machen – wir tragen dazu bei, dass Hundertwassers Architektur auch spätere Generationen inspiriert und weiterhin Gäste aus aller Welt anspricht.“

Neuaufstellung der Sammlung: Reface Hundertwasser

Ein weiteres Herzensprojekt wird 2023 im KUNST HAUS WIEN in Angriff genommen: die erste Neuaufstellung der weltweit größten Werksammlung von Friedensreich Hundertwasser seit der Eröffnung des Museums 1991. Das neue Ausstellungskonzept wird von Kurator Andreas J. Hirsch in enger Abstimmung mit dem KUNST HAUS WIEN und der Hundertwasser Privatstiftung erarbeitet. Es wird parallel zur Gebäudemodernisierung umgesetzt und den Besucher:innen neue und vertiefte Einblicke in die Welt des Universalkünstlers ermöglichen.

Outreach-Projekt CLOSE(D)

Während der Umbauphase tritt das Museum vor die Tür: 13 Künstler:innen bespielen öffentliche Orte rund ums Museums mit Interventionen, Performances, Audio- und Videoinstallationen, Grätzl-Walks, Diskursformaten, Workshops und einem Community-Center. Das Outreach-Projekt versammelt vielfältige ökologische Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft und leitet eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit Um-Welten ein, die in der Ausrichtung der Wiener Klima Biennale im Jahr 2024 mündet.

KLIMA BIENNALE WIEN: Umwälzende Veränderungen erfordern mutige Wege

Die Biennale-Leitung Sithara Pathirana und Claudius Schulze startete Anfang Jänner 2023 mit dem Vorbereitungsprozess und setzt bei der ersten Wiener Klima Biennale auf Inklusion und Kollektivität, Multiperspektivität und den Abbau von Barrieren. Mit Ausstellungen, Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft und einem Festivalprogramm in der ganzen Stadt soll die Biennale als internationale Kunstplattform etabliert werden.