FOTOCULT MAGAZIN

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FOTOHOF>GALERIE: Ausstellung Edith Tudor-Hart, 07.06.–03.08.24

Edith Tudor-Hart

»Ein klarer Blick in turbulenten Zeiten«

© Suschitzky / Donat Family. Courtesy FOTOHOF>ARCHIV

  • > Eröffnung: Donnerstag, 06.06.24, 19 Uhr

  • > Einführung: Stefanie Pirker

  • > Dauer: 07.06.−03.08.24

Das Werk der österreichisch-britischen Exilfotografin Edith Tudor-Hart (1908−1973) wird in der Ausstellung »Ein klarer Blick in turbulenten Zeiten« in einer umfangreichen Retrospektive gezeigt. Das FOTOHOF>ARCHIV hat in den letzten Jahren alle noch vorhandenen Negative, einen umfangreichen Bestand an Vintage Prints und ihr Scrapbook (ein Sammelalbum ihrer Publikationstätigkeit) erhalten, die jetzt zum ersten Mal gesammelt der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Edith Tudor-Hart (geb. Edith Suschitzky) war eine zentrale Protagonistin der Sozialdokumentarischen Fotografie zwischen 1930 und 1955. Sie wies auf gesellschaftliche Missstände hin, behandelte Themen wie Armut, Integration und Frauenrechte und bildete die Lebensbedingungen der arbeitenden Klasse ab. Ihr Werk ist von der Stilrichtung des Neuen Sehens beeinflusst und leistete einen wichtigen Beitrag zur Darstellung progressiver Erziehungsmethoden, modernistischer Architektur und des modernen Tanzes. Aus einer jüdischen Familie in Wien stammend und als überzeugte Kommunistin war ihr Lebensweg von politischer Verfolgung und persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet. Während ihres Lebens kämpfte Edith Tudor-Hart gegen den aufkommenden Faschismus und die Ausgrenzung von Minderheiten an und vereint in ihrem Werk persönliche Haltung mit dem gesellschaftlichen Abbild ihrer Zeit.

Zur Eröffnung werden auch die Familien Suschitzky und Donat aus England anreisen. Von ihnen hat das FOTOHOF>ARCHIV in den letzten Jahren sowohl den gesamten Nachlass von Wolf Suschitzky (dessen Arbeit der FOTOHOF bereits 2020 ausgestellt hat) als auch den Nachlass seiner Schwester Edith Tudor-Hart erhalten. Im Archiv in Salzburg sind nun die Arbeiten der Geschwister wieder vereint, die beide Österreich in der Zeit des aufkommenden Faschismus verlassen mussten und danach in England als Fotograf:innen lebten.

Nach einer viel beachteten Retrospektive in Edinburgh und Wien (2013) wurde diese Ausstellung im FOTOHOF erstmals aus dem nun kompletten Bestand von circa 10.000 Negativen zusammengestellt. Im Zug der Vorbereitungen wurden auch zahlreiche bislang unbekannte Vintage Prints (das sind von Edith Tudor-Hart selbst vergrößerte Bilder) gefunden, die jetzt einen Großteil der Ausstellungsexponate bilden.

Die Aufarbeitung dieses Materials im FOTOHOF>ARCHIV wurde vor allem im englischsprachigen Raum mit großem Interesse aufgenommen. Daher können zur Eröffnung bereits zwei Publikationen mit den neu digitalisierten Bildern und aktuellen Texten präsentiert werden:

  • Poverty for Sale. Edith Tudor-Hart in Britain. Ed. by Shirley Read. Edinburgh 2024

  • Leyla Daybelge und Stefanie Pirker: through a bauhaus lens. Edith Tudor-Hart and Isokon. London 2024

Das FOTOHOF>ARCHIV wird in der Folge der Ausstellung auch einen retrospektiven Bildband zu Edith Tudor-Hart veröffentlichen.

FOTOCULT Blog by Glaphyra Gusenbauer

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