Leica präsentiert Steve McCurry und Jacob Aue Sobol in Wetzlar
Bis zum 10. Oktober 2021 zeigt das Ernst Leitz Museum Wetzlar die Ausstellung „The Eyes of Humanity“ des amerikanischen Magnum-Fotografen Steve McCurry. Zeitgleich stellt die Leica Galerie Wetzlar bis zum 27. Juni 2021 „Arrivals and Departures“ des dänischen Fotografen Jacob Aue Sobol aus.
Steve Mc Curry - The Eyes of Humanity
Das Ernst Leitz Museum Wetzlar präsentiert bis zum 10.Oktober 2021 die Ausstellung „The Eyes of Humanity“ des amerikanischen Magnum - Fotografen SteveMcCurry – eine persönliche Auswahl aus 40 Jahren.
Seine Fotografien erzählen Geschichten und haben Geschichte geschrieben. An der Schnittstelle von Reportage Porträt Reise und Landschaftsfotografie gehört der Amerikaner Steve McCurry (* seit langem zu den ganz großen Fotografen unserer Zeit. Für die Ausstellung „The Eyes of Humanity“ im Ernst Leitz Museum Wetzlar hat der Magnum Fotograf eine persönliche Auswahl von rund 90 Farb-Motiven getroffen: Bilder, die
ihm besonders am Herzen liegen und gleichzeitig einen wunderbaren Überblick auf sein reiches Lebenswerk geben. Die Fotografien entstanden in den letzten vier Jahrzehnten in insgesamt 26 Ländern. Dabei sind Motive aus Krisen und Katastrophengebieten, wie den brennenden Ölfeldern in Kuwait 1991 oder aus den zerstörten Türmen des World Trade Centers in New York 2001, genauso wie beeindruckende Landschafts und Alltagsszenen, vor allem aber Aufnahmen, die vom Schicksal der unterschiedlichsten Menschen und Lebensgemeinschaften auf der Welt berichten.
McCurrys Werk steht in der Tradition einer humanistischen Fotografie und überwindet sprachliche und kulturelle Grenzen. Intensive Porträts aus Pakistan, Tibet, Äthiopien oder Ecuador: der unerschütterliche Optimismus und seine Menschenkenntnis ließen ihn immer wieder Zugang und Vertrauen zu den
unterschiedlichsten Menschen finden. Nicht fehlen darf in der Ausstellung sein berühmtestes Bild: das „Afghanische Mädchen“, das McCurry 1984 in einem Flüchtlingslager in Pakistan fotografierte, avancierte zu einer weltweit gedruckten fotografischen Ikone. Erst 2002 konnte der Fotograf das bis dahin namenlose Mädchen nach langer Suche wiederfinden und die Geschichte von Sharbat Gula fortschreiben. Steve McCurry gelingt es immer wieder, Aufmerksamkeit auf diejenigen zu lenken, die ansonsten unbeachtet blieben. Mit unermüdlicher Energie und empathischer Neugier zeigt er in seinem Werk die betörende Schönheit, aber auch die Abgründe der Welt.
Steve McCurry wurde am 23. April 1950 in Philadelphia, Pennsylvania, USA, geboren. Nach seinem Universitätsabschluss 1978 begann er weltweit zu reisen und zu arbeiten. McCurry hat für alle wichtigen internationalen Magazine gearbeitet, zahlreiche Bildbände veröffentlicht und wurde mit prestigeträchtigen Auszeichnungen geehrt, darunter die Robert Capa Gold Medal, der National Press Photographers Award sowie mehrfach beim World Press Photo Award. Seit 1986 ist er Contributor der Agentur Magnum. Er war der erste Fotograf, der von der Leica Camera AG 20 11 in die Leica Hall of Fame berufen wurde.
Interview mit Steve McCurry zu seiner Ausstellung
Jacob Aue Sobol – Arrivals and Departures
Die Leica Galerie Wetzlar zeigt bis zum 27. Juni 2021 die Ausstellung „Arrivals and Departures“ des dänischen Fotografen Jacob Aue Sobol.
Die Serie „Arrivals and Departures“ des dänischen Fotografen Jacob Aue Sobol (*1976) entstand auf seiner Reise mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking. Doch während der Fahrt ergaben sich kaum Gelegenheiten zum Fotografieren und die Atmosphäre im Zug entsprach nicht Sobols Erwartungen. So entschloss er sich, jeweils ein paar Tage in Moskau, Ulaanbaatar und Peking zu verbringen. Hier ließ er sich von den vielen neuen Endrücken inspirieren und fotografierte Landschaften, Straßenszenen, vor allem aber die Menschen, die er in dieser Zeit kennenlernte. Sobols Motive sind kraftvoll und emotional, insbesondere seine Porträts erscheinen radikal und direkt. In engen Ausschnitten vermitteln die Bilder die Vertrautheit und oft intime Nähe zu seinen neuen Freunden. Für den Fotografen wurde die Fahrt durch Russland, die Mongolei und China auch eine Reise zu sich selbst. Die Motive versteht Sobol auch als Aufforderung an den Betrachter, das Bild als Spiegel der eigenen Gefühle zu betrachten.
Für Sobols expressive, kontrastreiche schwarzweiße Bildsprache, die sich in den Landschaftsmotiven und Portraits zeigt, war die 2012 erstmals genutzte Leica M Monochrom ein perfekter Reisebegleiter. Mühelos gelang es dem Fotografen, die ihm eigene raue Bildästhetik auch digital fortzuführen.
Jacob Aue Sobol, 1976 in Kopenhagen geboren, besuchte nach dem Studium am European Film College ab 1998 die Fatamorgana, die dänische Schule für Fotografie und Bildende Kunst. Er lebte in Grönland, Guatemala und Tokio, ab 2008 begann er in Bangkok und Kopenhagen zu arbeiten. Seine in diesen Ländern entwickelten Serien wurden international ausgestellt und in Bildbänden veröffentlicht. Er wurde 2007 Nominee der Agentur Magnum Photos und ist seit 2012 Vollmitglied. 2008 erhielt er den European Publishers Award for Photography für das Buch „I, Tokyo“.
Interview mit Jacob Aue Sobol zu seiner Ausstellung
Aktuelle Informationen zu den Öffnungszeiten der Ausstellung „The Eyes of Humanity“ sind auf der Leica Homepage zu finden unter: https://de.leica-camera.com/Leitz-Park/Leitz-Park