1,2 Millionen Euro für Leica aus den 1950ern: Die 39. Leitz Photographica Auction unterstreicht den Hype um schwarzlackierte Leica Kameras.
Am 20. November richtete Leica Camera Classics, eine Tochter der deutschen Leica Camera AG, die 39. Leitz Photographica Auction, im Wiener Hotel Bristol aus. Seit knapp 20 Jahren lockt die weltweit größte Versteigerung von Vintage-Kameras Sammler und Anleger an und dient nicht zuletzt als Gradmesser für die Preisentwicklungen historischer Fotoapparate. Einmal mehr glänzten die Highlights der Auktion in Schwarzlack – angeführt von der Leica MP black paint no. 55 aus dem Jahr 1957, die einen Preis von 1,2 Millionen Euro erzielte.
Insgesamt 488 Lose kamen am 20. November im Hotel Bristol unter den Hammer. Bieter aus über 100 Ländern nahmen live vor Ort, online oder via Telefon teil. Die Auktionsposten reichten von Sondereditionen historischer Kameras bis zu Werbetafeln aus den 1920ern, in den Preisklassen „leistbar“ bis „nahezu unerschwinglich“. Fabrikate verschiedenster Hersteller wurden versteigert; wie schon in den Vorjahren war vor allem die Nachfrage nach schwarzlackierten Vintage Leica Kameras enorm.
„Diesen Trend beobachten wir nun schon seit einigen Jahren“, erklärt Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leica Camera Classics. „Hier nur ein Beispiel: Bei der Leitz Photographica Auction 38 im Juni 2021 erzielte eine Leica IIIg Schwarzlack mit 408.000 Euro inklusive Premium mehr als das Zehnfache ihres Schätzwerts.“
Die 39. Ausgabe der Auktion untermauerte die enorme Popularität historischer, schwarzlackierter Leica Kameras. Für das Highlight der Versteigerung sorgte die Leica MP black paint no. 55 (Seriennummer MP-55, Schätzpreis 300.000 bis 350.000 Euro). Die Anregung zur Produktion des MP-Modells war Mitte der 1950er von US-amerikanischen Pressefotografen wie Alfred Eisenstaedt und David Douglas Duncan gekommen, die die Vorteile des Leicavit Schnellabzugs, der damals nur für die Leica IIIf erhältlich war und zügig geschossene Bildserien ermöglichte, auch für ihre Leica M Kameras nutzen wollten. Die Schwarzlack Version wurde nur 141-mal produziert – die Leica MP black paint no. 55 war einem anonymen Sammler nun 1,2 Millionen Euro wert (inklusive Premium).
Kurz davor hatte bereits das Bietergefecht um die Leica M3 black paint First Batch mit der Seriennummer 959491 im Salon Schönbrunn des Hotel Bristol für Aufsehen gesorgt. Der Fotoapparat aus dem Jahr 1959 kam schlussendlich um 264.000 Euro unter den Hammer (inklusive Premium). Der Schätzpreis hatte „nur“ 60.000 bis 70.000 Euro betragen.
Auch eine Leica M4 black paint First Batch mit der Seriennummer 1181779 wurde um ein Vielfaches der erwarteten Summe versteigert. Die Kamera aus dem Jahr 1968 (Schätzpreis 12.000 bis 14.000 Euro) erreichte 60.000 Euro.
Wie die Auktion ebenfalls unter Beweis stellte, sind nicht nur schwarzlackierte Leica Kameras bei Sammlern und Anlegern sehr gefragt, auch seltene Objektive erzielen oftmals hohe Preise. Das Summarit M 1.4/5 cm First One Prototype Nr. A aus dem Jahr 1958 (Schätzpreis 120.000 bis 140.000 Euro) wurde für 264.000 Euro (inklusive Premium) versteigert.
Mit dem Summicron 2/50 Rigid prototype (1956, Schätzpreis 16.000 bis 18.000), das 96.000 Euro erreichte, sorgte ein weiterer Objektiv-Prototyp für ein Highlight.
Großes Interesse besteht bei der Leitz Photographica Auction traditionell auch am "Charity Los". Für den guten Zweck wurde diesmal ein Prototyp einer Leica Sonderedition auktioniert. 2019 für das 100-jährige Jubiläum der American Society of Cinematographers angefertigt, erzielte die Leica M10-P 'ASC 100 Edition' mit der Seriennummer 5152614 (Schätzpreis 8.000 bis 9.000 Euro) am Ende 15.600 Euro (inklusive Premium). Der gesamte Erlös geht an "Licht ins Dunkel".
"Wir freuen uns, dass wir wieder unerwartet hohe Zuschläge erzielt haben und sehen weiter eine kontinuierliche Steigerung der Nachfrage am Vintage-Kamera Markt, im Speziellen nach Produkten der Marke Leica", resümiert Alexander Sedlak die 39. Leitz Photographica Auction. "Bei unserer 40. Auktion werden wir Fotografie-Enthusiasten aus aller Welt etwas ganz Besonderes bieten können!" Worum es sich dabei handelt, soll im Februar 2022 enthüllt werden.
Das Team von Leica Camera Classics nimmt ab sofort Kameras für die nächste Versteigerung, die 40. Leitz Photographica Auction im Juni 2022, entgegen.
Mehr Infos unter: www.leicashop.com und www.leitz-auction.com
Über Leica Camera Classics:
Das deutsche Traditionsunternehmen Leica Camera AG hat zwei Niederlassungen in Wien: Die Leica Camera Austria GmbH und die Leica Camera Classics GmbH. Letztere hat sich auf Vintage Kameras spezialisiert und stellt in ihrem Geschäft in der Westbahnstraße 40 circa 1.500 Geräte aus. An diesem Standort befindet sich zudem das größte Ersatzteillager für historische Leica Kameras weltweit. Aufgrund dieses einzigartigen Bestands können die Techniker vor Ort historische Leicas nach höchsten Sammler-Ansprüchen prüfen und bei Bedarf restaurieren, bevor diese auktioniert werden.
Zweimal im Jahr – Mitte Juni und Ende November – organisiert Leica Camera Classics die Leitz Photographica Auction, die weltweit wichtigste Versteigerung von Vintage Kameras, die Bieter aus über 100 Ländern anzieht. Zudem werden im Online-Store der Leica Camera Classics permanent rund 5.000 Produkte angeboten.