New York Photographs by Serge Ramelli erscheint im Mai 2015 bei teNeues
Die Schwarz-Weiß-Fotografie von Städten hat eine ganz eigene Wirkung, die mal historisch anmutet, mal die Perspektiven und Oberflächen in besonderer Art und Weise herausarbeitet. Bei Serge Ramellis New York-Fotos kommen jedoch noch mehr Aspekte hinzu. Sein Blick ist mit dem eines Regisseurs vergleichbar, der sich seine Location nach bestimmten Parametern aussucht, um eine gewisse Atmosphäre zu evozieren und dadurch Spannung aufzubauen. Die Skyline von New York oder typische New Yorker Straßenszenen werden zu einer Kulisse stilisiert, vor der sich dennoch nichts ereignen muss. Ihre Eindrücklichkeit ist so gesteigert, dass beim Betrachter automatisch ein Film abläuft, denn der Ort allein umfasst so viele Geschichten und Historie, dass mehr nicht notwendig ist. In Technik und Ausdruck Ansel Adams ähnlich, ist der Fotograf dennoch ganz ein Kind seiner Zeit.
Serge Ramelli hat nach Paris nun New York ins Auge gefasst und so ein fotografisches Diptychon über zeitgenössische Metropolen geschaffen. Und es ist sicher kein Zufall, dass er seinen zweiten Bildband dieser einzigartigen Stadt widmet. Wie könnte er, der Autodidakt, die Stadt der Self-made-men und der Kreativität auf andere Art ehren als mit seinen Bildern?
Wie könnte er, der große Experte des Kinos, sich einen anderen Rahmen, ein anderes Szenenbild aussuchen, als das des Big Apple, welches seit Jahrzehnten Bestandteil legendärer Filme ist? Als eifriger Liebhaber einer dramatischen Bildersprache durchstreift Serge Ramelli mit umgehängter Kamera die Städte, lauert dem passenden natürlichen Licht oder der richtigen Beleuchtung auf. Und New York ist mit seiner auffälligen Reklame und den blinkenden Leuchtschriften wahrscheinlich die geeignetste Stadt für seine Jagd.