Sehnsucht Outdoor
Einen immer größeren Teil der Millennials zieht es weg von der Reizüberflutung der Medien und Technologien raus in die Natur. Zwar werden Geschichten weiterhin am PC geschrieben und Fotos am Laptop bearbeitet, die Erlebnisse und visuellen Eindrücke aber noch immer in der echten Welt gesammelt. Allen Digital Detox-Trends zum Trotz halten wir diese Momente nach wie vor gerne fest, egal ob mit dem Smartphone oder der Spiegelreflexkamera. Deshalb verrät Jan-Ole Schmidt, Fotograf und Produktmanager bei WhiteWall, die fünf praktischsten Tipps für gelungene Naturaufnahmen. So können leidenschaftliche Outdoor-Entdecker ohne viel Equipment ihre Fotografien zur Geltung bringen:
Keine Angst vor Schatten
Nicht immer sind die interessantesten Pflanzen im unmittelbaren Sonnenschein zu finden. Doch das flachere Licht im Schatten muss nicht unbedingt zu schlechteren Bildern führen. Durch nachträgliches Anpassen von Gradation und Kontrast können Fotos mit einem geeigneten Bildbearbeitungsprogram optimiert werden. Ist kein Stativ zur Hand, sollte zumindest ein entsprechend hoher ISO-Wert gewählt werden. Tipp: Wenn möglich, immer im RAW-Format fotografieren, denn so lassen sich oft im Nachgang noch 1-2 Blenden rausholen.
Entfesselt blitzen
Kommt der Blitz aus kurzer Entfernung und frontal von vorne, riskiert man unnatürliche Spiegelungen — zum einen ist das meist nicht gewünscht, zum kann es das Bild unbrauchbar machen. Abhilfe schafft der sogenannte entfesselte Blitz, der den Einsatz eines Blitzes bezeichnet, der räumlich von der Kamera getrennt ist. So ist etwa eine kabellose oder per Kabel angesteuerte und gezielte Beleuchtung von hinten kein Problem. Sind Blatt oder Blüte nicht zu dick, kann zum Beispiel durchscheinendes Licht viele spannende Details zum Vorschein bringen. Tipp: Den natürlichen Lichteinfall nutzen und den Blitz lediglich einsetzen, um Bereiche aufzuhellen. So wirkt die Beleuchtung natürlicher. Alternativ kann hierfür auch ein Aufheller verwendet werden, der vorhandenes Sonnenlicht reflektiert. Im einfachsten Fall kann dies ein weißes Blatt Papier sein.
Offene Blende, kein Blitz
Wer auf weitere Hilfsmittel verzichten möchte, kann versuchen, mit weit geöffneter Blende (kleine Blendenzahl) zu fotografieren. Die Kombination aus kurzer Aufnahmedistanz und offener Blende sorgt für eine besonders geringe Tiefenschärfe, was die Aufmerksamkeit auf das Objekt und weg vom Umfeld lenkt. Das kann auch interessant sein, wenn im Hintergrund unerwünschte Objekte zu sehen sind, die so in der Unschärfe verschwinden. Tipp: Oftmals erlauben Spiegelreflexkameras beim Blick durch den Sucher, die sonst komplett geöffnete Blende auf den eingestellten Wert zu verkleinern. So kann bereits zu diesem Zeitpunkt die Tiefenschärfe im späteren Bild beurteilt werden.
Das richtige Licht
Manchmal weist das Motiv sehr helle Bereiche auf oder es stören die Schatten größerer Gewächse. Damit die Pflanze nicht ungleichmäßig beleuchtet wird, kann man sie zusätzlich abschatten. Hierzu genügt im Prinzip eine schwarze Pappe geeigneter Größe. Für den mobilen Einsatz bieten sich hier faltbare Aufheller an, welche mit einer schwarzen Hülle versehen und als Abschatter eingesetzt werden. Darüber hinaus ist der Einsatz eines Stativs dem Erhöhen des ISO-Wertes vorzuziehen. Letzteres kann schnell zu digitalem Rauschen im Bild führen, was vor allem bei größeren Abzügen störend sein mag. Ob man nun den Selbstauslöser aktiviert oder mit Kabelauslöser arbeitet: Beide Methoden verhindern, dass beim Fotografieren die Kamera minimal erschüttert und das Bild unscharf wird. Tipp: Bei vielen SLR-Kameras kann der Spiegel dauerhaft aufgestellt werden. So lässt sich eine Erschütterung durch das Hochklappen des Spiegels beim Auslösen vermeiden.
Teamarbeit
Gemeinsam macht das Abenteuer nicht nur noch mehr Spaß, es entstehen mitunter auch die besten Bilder. Wenn einer fotografiert und der andere mit Blitz und Aufheller oder Abschatter assistiert, ist ein beeindruckendes Bild besonders schnell im Kasten. Tipp: Auch wenn Aufnahmen mit der Drohne geplant sind, empfiehlt es sich, im Team zu arbeiten, um die Steuerung des Fluggeräts und der Kamera ohne Probleme zu handhaben.
The Great Outdoors: EyeEm Foto-Festival x WhiteWall
Die schönsten Bilder zum Thema „The Great Outdoors“ stellt EyeEm nun neben den vier weiteren Kategorien „The Portraitist“, „The Architect“, „The Photojournalist“ und „The Street Photographer“ im Rahmen des EyeEm Foto-Festivals und -Awards 2016 in Berlin vor: Aus den über 270.000 Einreichungen werden am 27. August im Heimathafen Neukölln unter 100 ausgewählten Finalisten die fünf Sieger und der Fotograf des Jahres verkündet. Die Gewinnerbilder der Kategorien werden vom Online-Fotolabor WhiteWall als Acrylglaskaschierungen produziert und auf dem Festival ausgestellt. Im Rahmen des Festivals findet außerdem eine Konferenz zur Zukunft der Fotografie mit internationalen Sprechern und Experten aus den Bereichen Fotografie, Medien und Technologie statt. Dazu können sich alle Interessierten für die Interactive Sessions anmelden, die in einem Mix aus One-on-One-Gesprächen mit Profis, Workshops und Photowalks noch mehr Insights zum Thema professionelle Fotografie liefern. Alle Infos zur Jury, Preisverleihung, den Rednern und Programmpunkten gibt es hier: https://festival.eyeem.com/