VI X VI POSITIONEN ZUR ZUKUNFT DER FOTOGRAFIE

Verschiedene Generationen von KünstlerInnen setzen sich mit dem Fotografischen und seinen Manifestationen auseinander. In sechs Ausstellungskapiteln werden diese Prozesse gezeigt: Sechs Kapitel als Möglichkeitsräume, um das eigene Denken über das Fotografische zu überprüfen und neu zu formulieren.

Your Higher Plane Awaits, Clunie Reid, 2010

Die Ausstellung stellt sechs Fragen über die Zukunft der Fotografie, welche die Relevanz des Fotografischen innerhalb zeitgenössischer Bilddiskurse thematisieren. Über die Aktualität und Zukunft der Fotografie nachzudenken bedeutet, sie als eine Möglichkeitsform zu begreifen, in der im Rahmen der Ausstellung und der Publikation unterschiedliche künstlerische Praktiken diskutiert werden. Verschiedene Generationen von Künstler/innen setzen sich mit dem Fotografischen und seinen Manifestationen auseinander. In sechs Ausstellungskapiteln werden diese Prozesse gezeigt: Diese Prozesse werden anhand von sechs Ausstellungskapiteln umrissen, die das Denken über das Fotografische neu formulieren. 
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunstverein in Hamburg.

VI x VI Positionen zur Zukunft der Fotografie
25. Mai bis 21. August 2016, Landesgalerie Linz
Ausstellungsdesign: Studio Miessen, Berlin
Foto: A. Bruckböck, Oberösterreichisches Landesmuseum

Kapitel I zeigt das Denken des Fotografischen als Möglichkeitsform: Wie artikulieren sich Bilder als Ereignisse? Was passiert vor der eigentlichen Fotografie, während der Betrachtung und danach? Wann beginnt das Fotografische und wann schiebt sich „das Bild“, die Materialisierung dazwischen? 
Kapitel II handelt von der Materialisierung in der Fotografie: Zeichnet sich gar eine Trennung des Fotografischen von seiner Materialität, der Fotografie selbst ab? Wie gehen wir mit der zunehmenden Entmaterialisierung des Visuellen um? 
Die Fragen zur „Materialität“ werden unweigerlich mit den Bilderfluten digitaler und virtueller Räume und dem „Recht am Bild“ konfrontiert. Kapitel III beschäftigt sich in diesem Sinne damit, wie sich Bildideologien aus analogen und digitalen Bilderströmen generieren. Wer hat hier noch einen Überblick und das Recht am Bild? Wer zensiert es? Mit welchen neuen Formen von Öffentlichkeit und Privatheit müssen wir uns auseinandersetzen? 
Kapitel IV fragt nach den Räumen, in welchen sich das Fotografische manifestiert: Welche Räume kann sich die Fotografie noch erschließen? Was passiert jenseits des fotografischen Bildes? Inwiefern ist Fotografie ein Medium der Nähe als auch der Distanznahme? 
Weiter ergeben sich durch den heutigen Umgang mit Fotografie neue Bedeutungszusammenhänge: Kapitel V geht den Formen von Wissen(schaftlichkeit) nach, die neue Bildpraktiken generieren. Welche Rolle spielt dabei der Verweischarakter (Indexikalität) Lässt sich daraus ein neues digitales Bildverständnis ableiten? 
Fotografische Bilder erzählen Geschichte(n) anders und beeinflussen historische Wahrnehmung: In Kapitel VI fragen wir deshalb, ob sich Bilder und ihre Geschichte auch synchron denken und lesen lassen. Schreiben fotografische Bilder etwa eine neue Geschichte? Oder können Bilder als Texte gelesen werden und umgekehrt? 
Die einzelnen Kapitel umreißen die Relevanz des Fotografischen innerhalb zeitgenössischer Bilddiskurse und weisen damit auf die Aktualität und Zukunft von Fotografie hin.

Inga Kerber
(Cliché of a Flower Bouquet) II, 2010-12
Pigmentdrucke, je 107 x 85 cm
© Inga Kerber 

Folgende Künstler/innen sind an der Ausstellung beteiligt: 
Peggy Buth, Charlotte Dualé, Harun Farocki, Abrie Fourie, Anne Hardy, Inga Kerber, Philipp König, Susanne Kriemann, Michael Part, Josephine Pryde, Clunie Reid, Max Schaffer, Dirk Stewen, Una Szeemann u. Bohdan Stehlik, Toilet Paper Magazine, Tris Vonna-Michell, Lidwien van de Ven
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Kunstverein in Hamburg statt. 
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation. 

Museumstraße 14, 4010 Linz, www.landesgalerie.at

Projektkoordination
Mag.a Jasmin Haselsteiner-Scharner

Kuratorinnen der Ausstellung
Bettina Steinbrügge
Amelie Zadeh
Kunstverein in Hamburg

Ausstellungsdesign: Markus Miessen, Berlin