"NIGHTSHIFT" – Street Photography after Dark
Nächtliche Impressionen von den großen Metropolen dieser Welt zeigen die Berliner Fotografen Jürgen Bürgin und Jörg Rubbert. Während es Jörg Rubbert in die europäischen Metropolen Paris und Berlin zog, fokussierte sich Jürgen Bürgin vor allem auf die asiatischen Megacities, wie z.B. Shanghai, Tokio, Hong Kong, Saigon, Hanoi. Beiden gemein sind nächtliche Fotografien aus New York, der Stadt, „die niemals schläft“.
Abgesehen davon haben beiden Fotografen das Thema "Nachtphotographie" auf unterschiedliche Weise beleuchtet:
In den Schwarzweiß-Fotografien von Jörg Rubbert, die im Stile der "Street Photography" gehaltenen sind, ist die spezielle Atmosphäre der Nacht das zentrale Motiv – eines Nachtlebens jenseits der Rotlichtviertel. Die Anziehungskraft der nächtlichen Städte begleitet Rubbert nach eigener Aussage bis in die heutige Zeit.
Jörg Rubbert fotografiert bis heute analog. Er verlässt sich dabei immer auf die vorhandenen Lichtverhältnisse ‒ kein Ausleuchten, kein Blitz oder andere technische Raffinessen. Er wählt für seine Aufnahmen ausschließlich Standardobjektive, um den Bildausschnitt so authentisch wie möglich wirken zu lassen.
Den Aufnahmebedingungen geschuldet ist der Stil der Bilder, die all die Merkmale einer ‚misslungenen Fotografie‘ aufweisen: Rubberts Bilder sind im natürlichen Sinne unperfekt, d.h. unscharf und bisweilen sogar grobkörnig, was sie wiederum authentisch macht und eine hohe atmosphärische Dichte erzeugt. Bei den Abzügen vermeidet er jegliche manipulative Eingriffe. So sind die fertigen Abzüge keine gestochen scharfen Ansichten, sondern lichtgraphische Stimmungsbilder, malerisch und kontrastreich.
Die Farbfotografien von Jürgen Bürgin erzählen von unzähligen Streifzügen durch die nächtlichen Großstädte der Welt. Er trifft dabei auf Selbstdarsteller, Bohemiens, Lebenskünstler – auf Menschen, die getrieben sind von ihren Leidenschaften, ihren Gefühlen, von der Liebe. Er zeichnet Begegnungen auf, intime Augenblicke, beiläufige Beobachtungen. Es sind die besonderen Szenen aus dem Alltag, die seine Aufmerksamkeit erregen, er sucht das Verborgene, das Geheimnisvolle, das Abseitige – in den nächtlichen, verregneten Straßen Tokios, vor der leuchtenden Skyline Shanghais, auf spontanen nächtlichen Tanzveranstaltungen in Hanoi oder bei Burlesque-Shows in New York. Es sind kurze, herausgeschnittene Szenen aus dem Leben der Großstädter, die wirken, als entsprängen sie einem imaginären Film.
Gleichzeitig bewahren Bürgins Farbfotos das Geheimnisvolle und erzeugen damit eine Sogwirkung, die den Betrachter fesselt und in die Großstadtnächte eintauchen lässt.
So erzählen uns beide Fotografen von ihren Begegnungen in den Großstädten der Welt. Entstanden sind einzigartige Fotos, die auf faszinierende Weise die nächtliche und zugleich anonyme Atmosphäre in den Großstädten widerspiegeln.
Berlin, im Januar 2017
Die Bilder werden vom 06.09. – 01.10. im Central European House of Photography in Bratislava aussgestellet (Adresse: Prepoštská 4, 81499 Bratislava; http:// www.sedf.sk).
Hier finden Sie alle Fotos: