Die Fotosammlung der Albertina Wien.
Ergänzt durch die historischen Bestände des Langewiesche-Verlags und der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt, Wien, die nicht nur Bilder, sondern auch Apparate und eine umfangreiche Bibliothek enthalten, bietet sich hier eine seltene Gelegenheit, innerhalb kontinuierlicher medienübergreifender Traditionen Zusammenhänge und Gegensätze des so vielfältigen Phänomens Lichtbild zu erforschen.
FOTOGRAFIEN IN DER ALBERTINA SEIT DEN 1850ER JAHREN
Fotografien bildeten einen integralen Bestandteil der thematischen Spezialsammlungen des Hauses und lieferten in der Nachfolge von Einblattholzschnitten oder Reproduktionsstichen, von geätzten Veduten oder lithografierten Porträts die aktuellsten visuellen Informationen aus der ganzen Monarchie.
Gustav Jägermayers monumentale Serie über die Ostalpen mit dem Zentrum Großglockner(1863) fand hier ebenso Eingang wie das umfängliche Album des Fotografen Schoon über die Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn (um 1868).
Noch repräsentativer in Format und Ausführung ist die von der k. k. Hof- und Staatsdruckereigelieferte Dokumentation der alten Wiener Stadtmauern und ihres Abbruchs aus den Jahren 1858 bis 1860 - ganz im Gegensatz dazu lieferte die Firma R. Lechner (Wilh. Müller) als quasi erste Wiener Fotoagentur wöchentlich kleine Aufnahmen aller aktuellen Ereignisse wie Eröffnungsfeiern, Jubiläen und Katastrophen.