American Photography
American Photography In der Albertina in Wien
Im Mittelpunkt dieser Fotoausstellung der ALBERTINA stehen zentrale Strömungen US-amerikanischer Fotografie zwischen den 1930er- und 2000er-Jahren.
Die Umkehrung des „American Dream“ ist ein Merkmal vieler der hier präsentierten Positionen. Eindrückliche Porträts halten der Gesellschaft auf humorvolle wie kritische Weise einen Spiegel vor. Raffinierte Farbaufnahmen der Konsumkultur wechseln sich mit dynamisch aus der Hüfte geschossenen Street-Fotos der Metropolen ab. Statt überhöhter Naturdarstellungen sind in kühlen Dokumentationen zersiedelte Landschaften und die Auswüchse des Tourismus zu sehen. Aufwändig inszenierte Tableaus erkunden menschliche Abgründe hinter einer inszenierten Fassade.
FotografInnen: Ansel Adams, Robert Adams, Diane Arbus, Richard Avedon, Lewis Baltz, Tina Barney, William Christenberry, John Coplans, Gregory Crewdson, Philip-Lorca diCorcia, William Eggleston, Mitch Epstein, Walker Evans, Larry Fink, Robert Frank, Lee Friedlander, Nan Goldin, Paul Graham, William Klein, David LaChapelle, Saul Leiter, O. Winston Link, Ryan McGinley, Ray K. Metzker, Joel Meyerowitz, Lisette Model, Cindy Sherman, Stephen Shore, Alec Soth, Joel Sternfeld, Larry Sultan, Weegee, Garry Winogrand
Die Ausstellung ist bis 28. November 2021 zu sehen.
24. August bis 28. November 2021
Die Ausstellung American Photography präsentiert einen Überblick über die Entwicklung US- amerikanischer Fotografie zwischen den 1930er- und 2000er-Jahren. Anhand der Werke von 33 Künstlerinnen und Künstlern werden essenzielle Strömungen vorgestellt, die den klassischen Motivkanon und fotografische Praktiken revolutionierten und bis heute weit über ihren Landesgrenzen hinaus wirkmächtig sind.
Das Hauptaugenmerk der Arbeiten liegt auf der visuellen Vermessung der USA anhand der Darstellung der Menschen und ihres Lebensumfeldes. Der oft durch alltägliche Begebenheiten visualisierte Mikrokosmos erlaubt Rückschlüsse auf US-amerikanische politische Zustände und soziale Verhältnisse der jeweiligen Zeit und hält das Land und seine Bewohnerinnen und Bewohner in all ihren Eigenheiten und Widersprüchen fest. Mehrfach gelingt es aus Europa eingewanderten Künstlerinnen und Künstlern, mit dem Blick von Außenseitern bisher unbekannte Aspekte wahrzunehmen und neue Impulse zu setzen.
Die Fotografinnen und Fotografen begegnen ihren Motiven unterwegs auf Roadtrips oder in den Großstädten, deren Dynamik sie in Schnappschüssen mit einer bis dahin unbekannten Unmittelbarkeit einfangen. Vermeintlich banale Insignien der Konsumkultur finden über die Pop-Art Eingang in doppelbödige Farbkompositionen. Nüchterne Dokumentationen und konzeptuelle Inszenierungen von zersiedelten Vorstädten zeigen menschliche Abgründe oder gescheiterte Wohlstandsträume. Sie stellen eine kritische Dekonstruktion des „American Dream“ dar, die für viele der in der Ausstellung präsentierten Positionen kennzeichnend ist.
Die Ausstellung umfasst mit rund 150 Werken viele der bedeutendsten amerikanischen FotografInnen von William Eggleston über Diane Arbus bis zu Lewis Baltz und Gregory Crewdson. Sie speist sich aus den umfassenden Beständen der Albertina. Seit der Gründung der Fotosammlung im Jahr 1999 konnte durch eine rege Sammeltätigkeit eine der weltweit profiliertesten Sammlungen amerikanischer Fotografie aufgebaut werden. Sie wird durch Hauptwerke aus einer der bedeutendsten Privatsammlungen der Welt ergänzt, jener von Trevor D. Traina, der auch als US-amerikanischer Botschafter in Wien gewirkt hat. Seine Leihgaben erlauben eine inhaltliche Erweiterung und Vertiefung dieser Ausstellung.