paper positions berlin 2022
Papier ist ein durch und durch sinnliches und emotionales Material, dessen Verwendung als künstlerischer Werkstoff kaum Grenzen zu kennen scheint und weit über die reine Nutzung als Trägermaterial hinaus geht. Auf der paper positions berlin wird das Medium zum eigentlichen Hauptdarsteller. Aspekte wie Form, Format, Plastizität oder räumlichen Konzeption spielen bei der künstlerischen Auseinandersetzung eine wichtige Rolle.
Papier bekommt Volumen, ist luftig, leicht, transparent oder fragil gleichzeitig aber ebenso stabil, hart oder kompakt. Der Werkstoff Papier eröffnet ein breites Spektrum gestalterischer und technischer Möglichkeiten, für die wir Sie zusammen mit unseren ausgewählten Galerien und im Rahmen dieses besonderen Messeformats erneut begeistern möchten.
Der Frühling rückt näher und mit ihm auch der Ausblick auf die sechste Ausgabe der paper positions berlin, die parallel zum Berliner Galerienwochenende vom 28. April - 1. Mai 2022 in Berlin- Mitte stattfinden wird. Als erste Preview der künstlerischen Positionen, die es auf der diesjährigen Kunstmesse zu entdecken gilt, möchten wir Ihnen im Folgenden stellvertretend für das vielfältige Spektrum der "works on paper" vier großartige Künstler*innen und ihre Galerien vorstellen
Feine Tuschezeichnungen der Künstlerin Birte Bosse (*1984) gibt es bei der Galerie Georg Nothelfer aus Berlin zu entdecken. Bosses Formensprache gilt der Suche nach ständiger Selbsterneuerung. Die Auseinandersetzung mit der Linie ist ein signifikantes Thema für das Werk der Künstlerin, dass sowohl in Skizzen, Zeichnungen, Malereien und im Skulpturalen Ausdruck findet. Ihre Werke verweisen auf die Einzigartigkeit des Daseins mit sensiblem Humor. Dabei bilden ihre Zeichnungen die Basis als Sammlung von Reflexionen unserer Alltags- und Beziehungswahrnehmung.
Die Künstlerin Gesa Lange (*1972), vertreten durch die Hamburger Galerie Carolyn Heinz, findet in ihrem vielfältigen grafischen Werk überraschende Wege, um scheinbar nicht Abbildbares auf abstrakte und doch greifbare Weise auf die Leinwand zu bringen. Wie lassen sich Gedankengänge visuell abbilden? Wie kann man Zeit zeichnerisch einfangen? In ihren gestickten farbigen Zeichnungen findet die Künstlerin eine individuelle Form, komplexe Denkprozesse bildlich einzufangen. Zeichnung spielt sich bei Gesa Lange aber auch mit klassischen Materialien ab. In den schwarz- weißen, großformatigen Grafit-Zeichnungen materialisiert sich Zeit in einem diffusen, grenzenlosen Raum, der aus bis zu 40 übereinander gezeichneten Schichten entsteht.
Die Papierarbeiten von Peter K. Koch (*1967) entziehen sich der Einordnung in ein gängiges Genre, versagen sich dem beschreibenden Zugriff der Betrachter*innen und verweigern sich den klassischen Vorstellungen von Malerei und Skulptur. Seine Werke, die auf der Messe von der Galerie Kuckei + Kuckei (Berlin) präsentiert werden, sind formal eher hybriden Objekten zuzuordnen, die malerische und skulpturale Eigenschaften aufweisen - und dennoch an den Rändern bleiben. Wenn der Künstler seine Arbeiten anhand von Prototypen konzipiert, werden farbige Flächen in Räume verwandelt. Die Fragmente werden durch malerische Umkategorisierung verfremdet und führen zu einer eigenständigen Form, einem abstrahierten Raumbegriff.
Lisa Tiemanns (*1981) abstrakte Skulpturen stammen aus der Werkserie COUPLES, die die Künstlerin seit 2016 kontinuierlich weiterentwickelt. Tiemann beschäftigt sich in dieser Serie mit dem Spannungsverhältnis von zwei Elementen unterschiedlicher Materialität (Papiermaché und Keramik) und lotet Grenzen von Materialbeschaffenheit, Stabilität und Gravitation aus. Ein Thema, das im Fokus ihrer künstlerischen Praxis steht. Damit verbunden hinterfragt sie immer wieder aufs Neue unser Verständnis von Verbundenheit und spielt verschiedene Formen von Verbindungen durch – Bruchstellen, Lücken und Verschiebungen sind elementare Bestandteile ihres Verständnisses von Einheit. Präsentiert werden Tiemanns Arbeiten von der Berliner Galerie Schwarz Contemporary.
Rahmenprogramm
Mit dem PAPER ART AWARD zeichnet die paper positions gemeinsam mit dem neu in Berlin gegründeten Museum "Haus des Papiers" jährlich drei Künstler*innen aus, die sich in herausragender, impulsgebender und eigenständiger Weise mit dem Werkstoff Papier auseinandersetzen. Gestiftet und ermöglicht wird dieser Preis von Canon, d’mage und Hahnemühle. Das Preisgeld im Gesamtwert von 36.000 Euro wird für Ankäufe von Werken der ausgezeichneten Künstler*innen durch das Museum verwendet. 2021 wurden Fiene Scharp, Astrid Busch und Angela Glajcar ausgezeichnet, deren Arbeiten bereits in der vielbeachteten Ausstellung "Spatial Paper" präsentiert worden sind.
Bereits seit 2019 vergibt die paper positions berlin gemeinsam mit RKA Rechtsanwälte Hamburg/Berlin den paper positions award. Die Auszeichnung, die ausschließlich an Künstlerinnen vergeben wird, würdigt eine herausragende zeitgenössische Position zum Thema Zeichnung und dem Medium Papier und beinhaltet eine Sonderpräsentation im folgenden Jahr. Die erste Preisträgerin war Hell Gette (2019), 2020 wurde Iris Schomaker ausgezeichnet. Gewinnerin des Preises 2021 ist Nora Schattauer, deren neue Arbeiten auf der kommenden paper positions berlin im Rahmen einer Sonderausstellung präsentiert werden.
Mit dem LEUE & NILL Award wird jährlich die beste Präsentation einer Galerie im Rahmen der paper positions berlin ausgezeichnet. Bei der Vergabe dieses erstmals verliehenen Preises spielt die Qualität der gezeigten Arbeiten eine ebenso große Rolle wie eine professionelle Hängung am Messestand, welche mit den gezeigten künstlerischen Inhalten auf eine besondere kuratorische Weise umgeht. Die mit dem Award ausgezeichnete Galerie erhält von unserem neuen Partner und Sponsor LEUE & NILL eine maßgebliche finanzielle Unterstützung ihrer Messeteilnahme.
“Wir freuen uns sehr, auf der paper positions berlin 2022 wieder den PAPER ART AWARD verleihen zu dürfen.”
Gestiftet und ermöglicht wird dieser Preis von Canon, d’mage und Hahnemühle. Mit dem Paper Art Award werden Künstler*innen ausgezeichnet, die sich in herausragender, impulsgebender und eigenständiger Weise mit dem Werkstoff Papier auseinandersetzen. Das Preisgeld im Gesamtwert von 36.000 Euro wird für Ankäufe von Werken der ausgezeichneten Künstler*innen durch das ebenfalls neu gegründete Papierkunst- Museum „Haus des Papiers“ in Berlin verwendet. 2021 wurden Fiene Scharp, Astrid Busch und Angela Glajcar ausgezeichnet.
Bereits seit 2019 vergibt die paper positions berlin, gemeinsam mit RKA Rechtsanwälte Hamburg/Berlin, den paper positions award. Die Auszeichnung, die ausschliesslich an Künstlerinnen vergeben wird, würdigt eine herausragende zeitgenössische Position zum Thema Zeichnung und dem Medium Papier und beinhaltet eine Sonderpräsentation im folgenden Jahr. Erste Preisträgerin war Hell Gette (2019), 2020 wurde Iris Schomaker ausgezeichnet und Gewinnerin des Preises 2021 ist Nora Schattauer.
Eröffnung
Do, 28. April, 18 – 21 Uhr
Reguläre Öffnungszeiten Fr, 29. April, 13 - 20 Uhr
Sa, 30. April, 13 - 20 Uhr
So, 1. Mai, 12 – 18 Uhr
Eintritt
Regulär 15€ | Ermäßigt 8€ | Eröffnung 10€
Der Eintritt für Besucher*innen unter 18 Jahren ist frei.
Location
Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz Französische Strasse 33 a-c
10117 Berlin