Staatliches Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) - Mumkin Sura?

Mumkin Sura?

Ägypten 1983 – Fotografien von Dirk Altenkirch

© Dirk Altenkirch, 1983

Laufzeit: Dienstag, 14. Mai bis Sonntag, 20. Oktober 2024

Eröffnung: Dienstag, 14. Mai 2024, 19 Uhr

Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) zeigt ab 14. Mai 2024 Fotografien von Dirk Altenkirch. „Mumkin Sura?“ integriert über 80 Schwarz-Weiß-Fotografien auf außergewöhnliche Weise in die Dauerausstellung des Museums. Die respektvolle Frage „Mumkin Sura?“ („Ist ein Foto möglich?“) steht stellvertretend für die wechselseitige Interaktion zwischen Fotograf und Porträtierten und begleitete Dirk Altenkirch wie ein feststehender Satz auf seiner Reise durch Ägypten 1983. Die Fotografien und Porträts aus dem mehrwöchigen Aufenthalt geben seltene und einzigartige Einblicke in den Alltag der Menschen abseits der Touristenpfade, der sich bis heute nur wenig verändert hat.

Eine Ausstellung in der Ausstellung

Das Museumsteam entwickelte für die Fotografien von Dirk Altenkirch in enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro „Die Werft“ ein neues Konzept für die Integration der Bilder in die Dauerausstellung. Über sechs Meter hohe Banner sind vor den Fenstern zum Innenhof in den beiden Räumen „Kunst und Form“ und „Kunst und Zeit“ aufgehängt. Sie präsentieren thematisch die einzelnen Etappen der Ägyptenreise des Fotografen in insgesamt 65 Bildern. Auf achtzehn Bahnen stehen die Frauen, Männer und Kinder im Mittelpunkt, die dem Fotografen auf der Ausgrabung, an den Marktständen und Geschäften, in den Caféhäusern oder in den engen Gassen der Oasendörfer begegnet sind. Im Durchgang, der die beiden Kunsträume verbindet, treten auf einer weiteren Bilderleiste neunzehn von hinten beleuchtete Porträtaufnahmen hinzu.

© Dirk Altenkirch, 1983

Die Ägyptenreise 1983

Dirk Altenkirch interessiert sich auf seiner mehrwöchigen Ägyptenreise 1983 vor allem für die Menschen, die er ohne Inszenierung beobachtet und ausdrucksstark porträtiert. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen ihr authentisches Leben abseits der touristischen Wege. Bis heute haben sich die Lebensumstände der Frauen, Männer und Kinder meist wenig verändert, wodurch Altenkirchs Bilder sich ihre Aktualität erhalten haben. „Mumkin Sura?“ – „Ist ein Foto möglich?“ – Diese Frage begleitet den Fotografen auf den einzelnen Etappen, sowohl an ihn als Fotografierenden wie an sein Gegenüber, das fotografiert wird. Die herzliche Zustimmung findet sich auf vielen der daraus entstandenen Bilder wieder. Ihre Themen sind vielfältig und konzentrieren sich auf die Menschen bei der Ausgrabung, in den Städten oder in den Oasen.

Themen der Schwarz-Weiß-Fotografien

Dirk Altenkirch widmete einerseits der ägyptischen Grabungsmannschaft in Quantir zahlreiche Bilder, dem „Rais“ als Oberhaupt der Arbeiter ebenso wie einzelnen „Quftis“, den Facharbeitern, deren Familien zum Teil über mehrere Generationen an den Grabungsprojekten mitwirken, oder den meist jungen Frauen, die als Trägerinnen die aus alten Autoreifen hergestellten Schuttkörbe auf ihre Köpfe balancieren und die Erde zu meterhohen Bergen aufschütten. Andererseits durchstreifte Altenkirch das bunte Alltags- und Straßenleben in Kairo und Alexandria, fotografierte Suq-Märkte mit ihren Verkäuferinnen und Lieferjungen, kleine Läden in Mauernischen, ganze Straßenzüge, die sich einem bestimmten Handwerk widmen, aber auch die arabische Caféhauskultur zwischen Art-Déco-Stil und einfachen Straßencafés am Gehweg. Zudem lernte er als Gegensatz zum hektischen Alltag der Großstädte das Leben in den Oasen der libyschen Westwüste kennen. Die einzigartige Lehmarchitektur der Oasenstädte von Bahariyya, Farafra, Dachla und Charga geht zum Teil noch auf das 13. Jahrhundert zurück. Altenkirch greift die Architektur auf, doch zentral sind auch hier Menschen wie Männer, die das traditionelle Brettspiel „Seega“ auf dem Boden spielen, oder ihre Porträts in traditionellen Gewändern und Schmuck.

Über Dirk Altenkirch

Der Fotograf Dirk Altenkirch (*1955 in Karlsruhe) widmete sich schon während seines Studiums der Architektur der Fotografie als Medium der Architekturvermittlung und gründete sein erstes Fotoatelier. Als er im Frühjahr 1983 die Möglichkeit erhielt, als Fotograf die archäologischen Ausgrabungen des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim in der antiken Hauptstadt Piramesse, dem heutigen Qantir (Ägypten), unter der Leitung von Edgar Pusch zu begleiten, zögerte er nicht und schloss sich dem Grabungsteam an. Neben dem Grabungsalltag dokumentierte er mit mehreren Kleinbildkameras das Leben in den Großstädten Kairo und Alexandria, sowie in den Oasen der Westwüste (Bahariyya, Farafra, Dachla und Charga). Schwerpunkte des Atelier Altenkirch sind bis heute Architekturfotografie sowie Kunstdokumentation, Dokumentation für restauratorische Zwecke und Denkmalpflege.

© Dirk Altenkirch, 1983

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK)

Gabelsbergerstraße 35

80333 München

Öffnungszeiten: Dienstag 10–20 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10–18 Uhr

Öffnungszeiten an Feiertagen siehe www.smaek.de

Preise/Tickets:

Sonderausstellung im Museumseintritt enthalten

Erwachsene € 7, ermäßigt € 5

Kinder unter 18 Jahren frei

FOTOCULT Blog by Glaphyra Gusenbauer