Ofer Lellouche
Vereinsamung, verbrannte Haut, entstellte Gesichter. Ofer Lellouche stellt den Menschen im Zustand seiner Zerstörung und existenziellen Vernichtung dar. Das Schaffen des in Tunesien geborenen, israelischen Künstlers wirft die älteste, universell gültige Frage nach der Existenz des Menschen auf: Die Frage nach dem Warum?
Die Ausstellung ist von 29. Juni bis 19. September in der ALBERTINA zu sehen.
Die ALBERTINA besitzt einige wichtige Holzschnitte und Skulpturen des Künstlers, die in verschiedenen Sammlungspräsentationen bereits gezeigt werden konnten. Mit dieser Ausstellung erhält das Museum auch ein bedeutendes Konvolut seiner Zeichnungen und Druckgrafiken als Schenkung.
Das Selbstporträt und der menschliche Korpus sind die wichtigsten Themen von Lellouches‘ Œuvre. Seine Körper sind nackt und entblößt wie Gott sie schuf. Wie oder warum sie entstellt wurden, bleibt in kafkaesker Weise ein Geheimnis. Auswege oder eine mögliche Befreiungsikonografie bietet Lellouche nicht: Seine düster und bedrohlich wirkenden Figuren blicken uns teilnahmslos an – und scheinen gerade dadurch eine umso durchdringendere Präsenz zu entfalten.
Lellouche begann in den 1970er-Jahren mit Videokunst und Malerei zu experimentieren und hat sich im Laufe seiner Karriere mit den verschiedensten Medien beschäftigt, darunter Zeichnung, Skulptur, Radierung und Holzschnitt.
Von wesentlicher Bedeutung für den Entstehungsprozess seiner Werke ist die Einheit von Inhalt und Form: Statt einem beliebigen Medium eine abstrakte Idee aufzuzwingen, bestimmen die spezifischen Merkmale beispielsweise eines Holzschnitts, einer Metallplatte oder eines Bronzegusses bewusst das Endergebnis der Arbeit.